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1323. Oktober 17. Latum et publicatum in Stynavia (Steinau) et in Lubens (Leubus).

XVI kal. Nov.

Bruder Johann, Provisor des Hauses zum heil. Geist zu Steinau, und Herr Thammo, Pfarrer von Uskor (Ausker, Kr. Wohlau), setzen als gewählte Schiedsrichter zwischen dem Kloster Leubus und der Stadt Steinau bei einer Strafe von 60 Mk. Folgendes fest: die Steinauer Bürger haben dem Kloster wegen der verursachten Kosten 20 Mk. kgl. Gr. zu zahlen; die Steinauer Bürger der Erbvogt Konrad Prutenus, Thylo von Wyn, Rudolf der Fleischer, Johann von Wynczk (Winzig), Thomas von Winzig, Konrad Holczhusin, Friczko von Oder, Peter von Crissovia, Peter Wrowuntrut, Otto von Thymendorph (Thiemendorf, Kr. Steinau) und Heinrich der Kretschmar müssen unter Ablegung der Mäntel, Gürtel und Schuhe vor dem Thore in Leubus jeder mit einer Kerze von 2 Pfund vor den Altar U. L. F. kommen, die Kerze opfern, vor dem Abt die Knie beugen und um Vergebung bitten, ferner müssen sie 4 Kerzen nach Breslau zwei für den Dom und zwei für die Kreuzkirche schicken. Ausserdem sollen die exkommunicirt gewesenen Bürger auch in der Steinauer Pfarrkirche und der Hospitalkirche bei Strafe von 60 Mk. ihren Bussgang wiederholen. Falls dieser Schied von einer Seite gebrochen wird, hat die betreffende Partei 30 Mk. an den Breslauer Dom und 30 Mark an sie, die Schiedsrichter, zu zahlen.

Z.: Ausser den erwähnten Parteien und Herrn Albert Propst von Crydel (Kreidel, gehörte dem Sandstift), Merboth Ritter von Moyenczicz (Mondschütz).


Or. im Breslauer Staatsarch. Leubus 218 mit zwei an Pergamentstreifen hängenden beschädigten Siegeln. Das eine hat ein auf einem Felsen stehendes Doppelkreuz rechts und links ein Stern, von der Umschrift ist noch zu lesen CAPITULI, also vom Hospital der Heiligengeistbrüder, das andere hat oben die Mutter Gottes mit dem Kinde im Nimbus und unter einem breiten Streifen mit den Worten BENEDIC DOMINE einen anbetenden Mönch mit dem Kelch in der Hand; die Umschrift lautet: THOME PLEBANI DE VSCV . . .


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.